Was ist ein Geo-Informations-System?

Quelle: Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) Lüneburg, GIS-Büro, bearbeitet und zusammengefasst durch Marit und Andreas (VT04)

Geographische Informationssysteme - kurz GIS genannt - verfügen über die Möglichkeit Sach- und Geometriedaten zu erfassen und zu verwalten und außerdem über räumliche Analysemöglichkeiten um neue Informationen zu generieren. Geographische Informationssysteme haben heute eine große gesellschaftliche Bedeutung. Raumbezogene Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung werden zunehmend mit Unterstützung solcher Systeme getroffen.

Es ist erwiesen, dass über 80% aller Tätigkeiten und Entscheidungen in den Behörden, aber auch im privaten Leben, mit Geodaten in Beziehung stehen.

Was für ein System aber ist nun ein GIS, das derartige Aufgaben bewältigen kann?

Nun, die wissenschaftlichen Definitionen des Begriffs sind überwiegend sehr allgemein gehalten und beschränken sich in der Regel auf die Forderung nach der Möglichkeit zur Erfassung, Verwaltung, Analyse und Ausgabe raumbezogener Daten.

Ein GIS wird daher als ein System dieser vier Komponenten bezeichnet, wobei die Komponenten, je nach Anwendung, unterschiedlichen Stellenwert haben können.

Womit also beschäftigen wir uns eigentlich, wenn wir GIS einsetzen?

Unsere Umwelt besteht letztlich aus Objekten, die Eigenschaften besitzen. Nehmen wir z.B. einen Baum. Eigenschaften eines Baumes können sein: seine Art, sein Alter, sein Schädigungsgrad usw. Außerdem steht dieser Baum auf einer Position der Erdoberfläche, er hat also eine Lage (X-,Y- Koordinate). Während die Lage allgemein als Geometrie angesehen wird, handelt es sich bei den zuvor genannten Eigenschaften um Sachdaten.

Um nun die Realwelt-Objekte im Computer verwalten zu können, benutzen Geo-Informationssysteme zwei unterschiedliche Datentypen: Rasterdaten und Vektordaten.

Im GIS werden die Objekte in thematischen Karten (Layern) verwaltet, die nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. Die thematischen Karten kann man sich als Folien vorstellen, die je nach Thema entweder Straßen oder Gewässer enthalten. Durch Überlagern der verschiedenen Folien am Bildschirm kann man dann Zusammenhänge feststellen.

Anwender von Geo-Informationssystemen sind u.a.:

- Umweltschutz (Biotop- und Nutzungstypenkartierungen)
- Raumordnung (Kanalnetze, Lärmuntersuchungen, Deponiestandortsuche)
- Versorgungsunternehmen (Wasser-, Strom-, Telefon-Leitungsdokumentation)
- Katasterämter (Liegenschaftskataster und Grundbuch)
- Land- und Forstwirtschaft (Waldschäden)
- Tourismus (Freizeitkarten, Tourenplanung)

Generell kann man sagen, das GIS überall dort eingesetzt werden, wo Karten zur Planung, Dokumentation und Entscheidungsfindung genutzt und wo Daten durch einen gemeinsamen Raumbezug verknüpft werden.