Topografische Aufnahme des nord-östlichen Schulgeländes
Vorgeschichte:Auf dem Schulgelände soll zwischen dem Randkanal und den Sportplätzen ein so genannter "Agenda-Park" angelegt werden. Der Randkanal soll in der Nähe der Bauhalle überbrückt werden (Brücke). Um eine Planungsgrundlage zu haben, bekam die Klasse VT97 den Auftrag, von dem Gelände eine Lage- und Höhenaufnahme zu machen und ein Querprofil durch den Randkanal zu bestimmen. Zeitgleich wurde eine Erweiterung des Spielgeländes des Kindergartens geplant. Zu diesem Zweck sollten die vorhandenen Außenanlagen und der provisorisch durch Pflöcke markierte neue Bereich lage- und höhenmäßig bestimmt werden.
1. Schritt
Das Schulgebäude wurde mithilfe der Liegenschaftskarte (Maßstab 1 : 1000) und GEOGRAF digitalisiert. Dabei wurden die Gitterkreuze und drei Vermessungspunkte als Passpunkte benutzt, das heißt mit ihrer Hilfe wurden die Koordinaten der Gebäudeecken ermittelt.
2. Schritt
Die von verschiedenen Schülergruppen ermittelten Koordinaten wurden ausgedruckt und gemittelt.
3. Schritt
Aus diesen gemittelten Koordinaten wurden die Strecken zwischen den Gebäudepunkten berechnet.
4. Schritt
Die Strecken zwischen den Gebäudepunkten wurden mit dem Messband gemessen und mit den aus der Digitalisierung ermittelten Strecken verglichen. Die Abweichungen zwischen den gerechneten und gemessenen Strecken lag unter 20 cm, was der Zeichengenauigkeit von 0,2 mm entspricht.
5. Schritt
Die Höhe über Normal Null der Gebäudeecken wurde durch ein geometrisches Nivellement bestimmt, das an einen Nivellement-Punkt angeschlossen wurde, der sich am Schulgebäude befindet.
6. Schritt
Die Gebäudeecken konnten dann für die Lageaufnahme als Anschlusspunkte benutzt werden. Die Lageaufnahme erfolgte im Polarverfahren bei freier Stationierung. Bei Verwendung eines optischen Theodolits wurden die Strecken mit dem Messband gemessen und die Messwerte per Hand in einen Vordruck eingetragen. Bei Einsatz des elektronischen Tachymeters wurden die Messwerte in einem elektronischen Feldbuch gespeichert.
7. Schritt
Die Gebäudeecken dienten auch gleichzeitig als Anschlusspunkte für die Höhenaufnahme. Durch Horizontalstellen des Messfernrohrs der optischen Theodolite konnte nach Ablesung einer Nivellierlatte an der Gebäudeecke die Höhe der Kippachse über Normal Null bestimmt und die Höhen der neuaufgenommenen Punkte berechnet werden. Beim elektronischen Tachymeter geschah dies durch Messung der Schrägstrecken und der Zenitwinkel.
8. Schritt
Der Parkplatz wurde orthogonal aufgenommen. Ein Punkt der Vermessungslinie war eine Ecke des Kindergartens. Ein zweiter Punkt der Vermessungslinie wurde durch freie Stationierung bestimmt.
9. Schritt
Die Messwerte aus dem elektronischen Feldbuch konnten mithilfe eines Übertragungsprogrammes in das Datenformat für GEOGRAF gebracht werden. Die mit den optischen Theodoliten und Messband bestimmten Punkte wurde in GEOGRAF konstruiert. Die weitere kartografische Darstellung erfolgte in GEOGRAF anhand der bei der Messung hergestellten Risse.
10. Schritt
Die fertige Karte wurde in Ausschnitten mit unterschiedlichen Maßstäben (1 : 2000 bis 1 : 250) im Format DIN A4 und DIN A3 gedruckt.
Timo Krischer u. Elisabeth Spuling, VT99, 10.07.2000